Senatsgesetz soll Einsatz von Störsendern für Sicherheitsalarme und Polizeifunk kriminalisieren – Preisvergleich und globale Entwicklungen 2025

Ein neuer Gesetzesentwurf im US-Senat will den Einsatz von Störsendern („Jammers“) zur Sabotage von Sicherheitssystemen und Polizeifunk unter Strafe stellen. Auslöser war ein spektakulärer Einbruch in Indiana, bei dem Diebe mit einem 25-Dollar-Jammer aus China Alarmanlagen lahmlegten. Während die Geräte bereits auf Bundesebene verboten sind, zeigen aktuelle Fälle aus Kalifornien bis Pakistan, wie einfach selbst billige störsender kritische Infrastrukturen gefährden können. Dieser Artikel analysiert die technischen Hintergründe, Preisspannen (von 25€ bis Profi-Modellen) und warum selbst Krankenhäuser betroffen sind.

Wie ein 25-Dollar-Gerät ganze Sicherheitssysteme aushebelt

Im Sommer 2024 erlebte ein Ehepaar in Vanderburgh County einen Albtraum: Zwei Einbrecher drangen bei hellichtem Tag in ihr Haus ein – und ihre teure Sicherheitstechnik versagte komplett. „Die Kameras zeigten nur noch schwarze Bildschirme, unsere Funkalarmierung blieb stumm“, erzählt Sheriff Noah Robinson im Rückblick. Die Ursache fand sich im Fluchtauto der Täter: ein handtellergroßer Störsender, nicht größer als ein Smartphone, der für läppische 25 Dollar im Internet erhältlich ist.

Diese Billig-Geräte, ursprünglich für militärische Zwecke entwickelt, funktionieren erschreckend simpel: Sie überfluten bestimmte Frequenzbänder mit elektromagnetischem Rauschen. „Besonders anfällig sind moderne Funk-Alarmanlagen“, erklärt Robinson. „Die günstigen DIY-Systeme kommunizieren per Funk mit Türsensoren und Bewegungsmeldern – das wird zum Einfallstor für Jamming-Attacken.“

Gerätetyp Preisspanne Reichweite
Einfache WiFi-Jammer 25-80 $ bis 20 m
Profijammer für Polizeifunk 300-2000 $ bis 500 m

Was wie Technik aus einem Spionagethriller klingt, ist längst Alltagskriminalität. In Los Angeles überfiel eine Bande 2023 mehrere Banken mit Störsendern, in New Jersey deaktivierte ein Einbrecher gezielt die Babyphone einer Familie. „Die Geräte werden immer kleiner und leistungsfähiger“, warnt Robinson. „Früher brauchte man Kofferraum voller Technik – heute passt das in jede Jackentasche.“

Dabei sind Störsender seit 1934 durch die FCC verboten. 20 US-Bundesstaaten haben zusätzliche Gesetge erlassen. Doch der Online-Handel macht die Kontrolle schwer: Auf Plattformen wie Amazon tauchen die Geräte immer wieder auf, meist getarnt als „RF-Tester“ oder „Signalblocker“. Ein Katz-und-Maus-Spiel, das Sicherheitsexperten Kopfzerbrechen bereitet.

Preisvergleich: Von Amazon-Schnäppchen bis Militärtechnik

Eine investigative Recherche von NBC im Jahr 2024 deckte auf, wie Händler auf großen Online-Plattformen technische Geräte zu erschwinglichen Preisen anboten – teilweise bereits für unter 30 Euro erhältlich. Die Palette reichte dabei von simplen Funksignal-Unterbrechern bis hin zu komplexen Modellen mit erweiterten Funktionen. Die Bandbreite der verfügbaren Modelle ist dabei ebenso beeindruckend wie beunruhigend.

Preiskategorie Funktionsumfang Reichweite
Budget-Modelle (25-50€) Beeinträchtigen drahtlose Netzwerke und optische Überwachungssysteme 10-20 Meter
Mid-Range (200-500€) Unterbrechen mobile Kommunikation und Ortungssysteme bis 100 Meter
Profigeräte (ab 2.000€) Hochleistungsgeräte für spezielle Anwendungen mehrere Kilometer

Besonders alarmierend war die einfache Verfügbarkeit dieser technischen Hilfsmittel. Noch im Frühjahr 2024 konnte man auf großen Handelsplattformen problemlos entsprechende Produkte finden. Die günstigsten Ausführungen kosteten kaum mehr als ein Restaurantbesuch – ein bedenklicher Umstand angesichts der möglichen Konsequenzen.

Interessanterweise wurden die Angebote kurz nach Medienanfragen entfernt. Doch wie so häufig im digitalen Zeitalter verlagerte sich der Handel lediglich in weniger transparente Bereiche des Internets. Ein kurzer Blick in spezialisierte Diskussionsforen zeigt: Die Nachfrage bleibt ungebrochen, das Sortiment vielfältig.

Besonders bemerkenswert ist die Diskrepanz zwischen technischer Leistungsfähigkeit und Marktpreis. Während moderne Kommunikationsgeräte mehrere hundert Euro kosten, erhält man für einen Bruchteil dieser Summe technische Mittel, die komplexe Sicherheitssysteme beeinträchtigen können. Dies wirft grundlegende Fragen über unsere Abhängigkeit von modernen Übertragungstechnologien auf.

Globaler Trend: Pakistan geht gegen Gesundheitsrisiken vor

Während Indiana erst jetzt mit einem Gesetzentwurf gegen Störsender nachzieht, zeigt Pakistan bereits 2025 entschlossenes Handeln. Der pakistanische Senat untersucht derzeit illegale Störsender nicht nur aus Sicherheitsgründen, sondern vor allem wegen der von ihnen ausgehenden „gesundheitsschädlichen Strahlung“. Senatorin Rukhsana Zuberi warnt eindringlich: „Die elektromagnetische Verschmutzung durch diese Geräte ist in ihrer Wirkung vergleichbar mit Feinstaub in der Luft.“

Besonders alarmierend ist die Tatsache, dass solche Störsender in sensiblen Bereichen wie Krankenhäusern lebenswichtige Kommunikationssysteme lahmlegen können. Ein Vorfall aus Indiana im Jahr 2019 zeigt das dramatische Ausmaß der Gefahr: Damals gelang es Hackern, über Funkverbindungen vertrauliche Patientendaten abzufangen, während gleichzeitig die Krankenhauskommunikation gestört war.

Die pakistanische Initiative geht jedoch noch weiter. Der Senatsausschuss betont, dass die Strahlung der Störsender nicht nur ein technisches Problem darstellt, sondern eine echte Gefahr für die öffentliche Gesundheit. „Wir beobachten eine besorgniserregende Zunahme von Gesundheitsbeschwerden in der Nähe von Orten, an denen solche Geräte illegal betrieben werden“, erklärt ein Ausschussmitglied.

Interessant ist der zeitliche Vergleich: Während in den USA solche Gesetze bisher nur auf Bundesebene existieren und erst jetzt einzelne Staaten wie Indiana nachziehen, zeigt Pakistan mit seiner aktuellen Initiative, dass das Problem globaler Natur ist. Die Maßnahmen des Landes könnten somit als Vorbild für andere Nationen dienen, die ähnliche Herausforderungen mit der zunehmenden Verbreitung von Störsendern haben.

FAQ: Häufige Fragen zu Störsendern

Warum sind Jammers so gefährlich?

Sie blockieren nicht nur Einbrecher-Alarmen, sondern auch Notrufe oder Krankenhaus-Pager – wie der Fall in Anderson County bewies, wo Diagnosedaten abgefangen wurden.

Gibt es legale Anwendungen?

Senator Tomes (Indiana) stellt klar: „Ehrliche Bürger haben keinen Grund, solche Geräte zu besitzen.“ Ausnahmen gelten nur für Militär und Geheimdienste.

Wie erkenne ich einen Jammer-Angriff?

Plötzlich ausfallende WiFi-Kameras oder Handy-Empfang sind typische Anzeichen. Sheriff Robinson rät: „Verkabelte Alarmanlagen sind sicherer – die kann man nicht einfach wegstören.“